Personalisierte Tumorimmuntherapie mit mutierten Neoantigenpeptiden: ein Update

Die Möglichkeiten und Grenzen der klassischen Chemotherapie bei der Behandlung von Tumorerkrankungen sind bekannt.  Angesichts der kurzfristigen und langfristigen Nebenwirkung   einer ungezielten Chemotherapie und ihrer begrenzten Wirksamkeit suchen informierte Patienten nach anderen intelligenteren Therapien.

Bahnbrechende neue genetische Untersuchungsverfahren haben die Grundlage für vielversprechende innovative Therapieansätze geschaffen. Erstmals ist es möglich geworden die Genaktivitäten und Mutationen aller 20 000 Gene des Menschen in einer Tumorbiopsie oder einer „flüssigen“ Biopsie (Blutprobe, Liquid Biopsy) komplett zu untersuchen (Schaffung eines „gläsernen“ Tumors).

Das ist die Basis für die Entwicklung patientenspezifischer Krebsimpfstoffe durch NextGen Oncology. Die Impfung erfolgt dabei mit kleinen Eiweißbruchstücken, die die individuellen Mutationen des Patienten (genetischer Fingerabdruck) enthalten (mutierte Neoantigenpeptide).

Das Prinzip anderer aktueller Immuntherapien, die auf der Verwendung von sog. Checkpointinhibitoren (z. B. Ipilimumab und Nivolumab) beruhen, ist im Vergleich zu diesem Verfahren weitgehend unspezifisch. Durch diese Medikamente wird nur unspezifisch die Schwelle für eine Immunreaktivität gesenkt mit der möglichen Konsequenz von Autoimmunerkrankung als akuten Nebenwirkungen und Spätfolgen einer solchen Behandlung.

Unter der Behandlung mit diesen mutierten Neoantigenpeptiden lässt sich die Wirksamkeit der einzelnen Impfpeptide überwachen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Mutationsstatus, der durch Liquid Biopsy in der zirkulierenden freien Tumor-DNA ermittelt werden kann. Der Impfstoff kann dadurch in Echtzeit der aktuellen Tumorentwicklung angepasst werden.

Hyperthermie gegen Krebs

Die Hyperthermie gilt als anerkanntes Behandlungsverfahren, bei dem der Körper entweder insgesamt oder gezielt in bestimmten Regionen mit verschiedenen Verfahren erwärmt wird.

Ziel ist es,  einerseits durch Anregung und Unterstützung der körpereigenen Abwehr und/oder andererseits durch die erhöhte Wärme-Empfindlichkeit von erkrankten Geweben, Heilungsprozesse günstig zu beeinflussen.

 

Injizierte Hoffnung: Impfungen gegen Krebs

Zu den klassischen Säulen der Krebstherapie zählen Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Seit einigen Jahren  ist eine vierte Säule hinzugekommen, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, nämlich die Immuntherapie. Unter dem Begriff der Immunonkologie werden dabei  Verfahren angewendet, bei denen die Fähigkeit der körpereigenen Abwehrzellen zur Krebsbehandlung genutzt wird.

Zu den aktuellsten Medikamenten gehören in diesem Zusammenhang sogenannte Checkpoint-Inhibitoren. Hierbei handelt es sich um Antikörper, die die Schwelle für Immunreaktionen deutlich senken können und dadurch Tumorzellen für die Immunabwehr besser erkennbar machen. Diese Medikamente haben bereits einen wichtigen Platz in der Behandlung von verschiedenen Tumoren.

Trotz aller zum Teil beeindruckenden Erfolge dieser Medikamente, handelt es sich nicht um individualisierte Behandlungsformen. Individualisiert, absolut patientenspezifisch ist dagegen das von uns verfolgte Verfahren auf der Basis der individuellen Tumorgenetik einen Hightech-Impfstoff herzustellen. Auf der Grundlage einer Untersuchung  der Aktivität aller etwa 20 000 Gene des Menschen (Transkriptomanalyse) und möglicher Mutationen in allen diesen Genen (Exomsequenzierung) werden Eiweißabschnitte identifiziert, die krebsspezifische Mutationen enthalten (Mutanom). Diejenigen Eiweißabschnitte (Peptide), die zum individuellen Immunsystem (HLA-Moleküle) des Patienten passen,  werden dann künstlich hergestellt  und als Impfstoff eingesetzt. Vor allen in Verbindung mit den Checkpoint-Inhibitoren dürfte diese Art der Impfung gegen Krebs neue Horizonte erschließen.

Bisher werden ähnliche Impfstoffe weltweit in Studien erprobt und in Heilversuchen verwendet.  Die hier  beschriebene  absolute Personalisierung  der Impfstrategie stellt wissenschaftlich die Speerspitze der immunologischen Krebsbekämpfung dar.

Quecksilber & Co – Wenn Metalle krank machen

Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und andere gehören zu den stärksten Umweltgiften. In winzigen Mengen lagern sie sich auch im menschlichen Körper an. Viele Menschen haben deshalb Angst vor schleichender Vergiftung. Wann und wie machen Schwermetalle krank? Kann man das testen? Und wie wird man Schwermetalle los? Das beantwortet Dr. med. Michael Radecki, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren vom GanzGesund Zentrum Köln in diesem Video von Anne Welsing.

 

Amygdalin – Die Wahrheit über ein populäres, aber verbotenes Krebsmittel

Amygdalin (Vitamin B17) (Laetril)

Die Wahrheit über ein populäres, aber verbotenes Krebsmittel

Bereits in den 70er Jahren wurde Amygdalin als Wundermittel gegen Krebs angepriesen. Zahlreiche wissenschaftlich hochkarätige Studien wurden seither durchgeführt. In keiner dieser Studien konnten die behaupteten Wirkungen belegt werden. Außerdem ist der Begriff „Vitamin“ absolut irreführend, da es definitiv kein Vitamin ist. Der Körper braucht diesen Stoff nicht zum Leben, wie es bei echten Vitaminen der Fall ist.

Amygdalin ist ein cyanogenes Glykosid, welches im Organismus durch Kontakt mit ß- Glukosidase Blausäure freisetzt.  ß-Glukosidase wird u.A. von bestimmten Darmkeimen freigesetzt. Etliche Vergiftungen wurden registriert. So haben die Giftnotrufzentralen in Berlin, Göttingen, Erfurt, Freiburg und München seit 2006 bis 2014 über 200 Vergiftungsfälle durch den Verzehr bitterer Aprikosenkerne registriert. Vitamin B17 (Laetril) ist in Deutschland verboten und nur über fragwürdige Kanäle im Internet zu beziehen. Sowohl das Krebsforschungsinstitut, als auch das Bundesinstitut zur Risikobewertung  warnen eindringlich davor.

Die angebliche Unbedenklichkeit von Aprikosenkernen wird damit begründet, dass es Menschen gibt, welche bis zu 60 Kerne pro Tag essen ohne dass etwas passiert sei. Diese Menge kann durchaus durch langsame Steigerungen der Einnahmemenge erreicht werden weil sich der Körper daran gewöhnt und die Bildung eines körpereigenen Gegengiftes, (die Rhodanase) diskutiert wird. Ähnliche Mechanismen kennt man auch vom Arsen. Wollte man im Mittelalter wichtige Persönlichkeiten mit Arsen vergiften, so wurde oftmals der Vorkoster langsam an die tödliche Dosis adaptiert, sodass er überleben konnte. Es wurde spekuliert, dass ein bestimmtes Enzym (Rhodanase) welches Blausäure in gewissem Umfang in den gesunden Körperzellen neutralisieren kann, in Krebszellen nicht vorhanden sei und deswegen Krebszellen gezielt zerstört werden können. Das konnte bisher wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Allerdings konnte man in einem Zellkulturversuch beweisen, dass wenn man ß-Glukosidase an Harnblasentumor-assoziierte Antikörper koppelt, die durch Amygdalin freigesetzte Blausäurekonzentration in den Tumorzellen um den Faktor 36 gesteigert wurde. Das aber ist bisher noch therapeutische Zukunftsmusik.

Das Amygdalin wird weiterhin wissenschaftlich erforscht um vielleicht in absehbarer Zeit durch derartige Kniffe eine selektive Zerstörung der Tumorzellen durch eine hohe intrazelluläre Blausäurekonzentration zu erreichen. Zum jetzigen Zeitpunkt stellt die Selbstbehandlung mit Aprikosenkernen ein durchaus gefährliches Eingreifen in die eigene Gesundheit dar.

Heilsversprechen im Internet haben neben der verantwortungslosen Geschäftemacherei mit der Angst der Betroffenen, teilweise grenzwertig strafrechtliche Aspekte.

 

Histamin-Intoleranz erkennen und mildern

Kopfschmerzen, Durchfall, Hautausschlag: Viele ganz unterschiedliche Beschwerden können auf eine Histamin-Intoleranz hindeuten. Die Diagnose ist meist schwierig. Vor allem Menschen, die bereits an einer Allergie leiden, macht der Reizstoff – zum Beispiel aufgenommen mit dem Essen – zu schaffen.Wie ist eine Histamininstoleranz überhaupt zu erkennen? Wie lassen sich die oft heftigen Beschwerden lindern oder gar ganz verhindern? Dr. med. Michael Radecki vom GanzGesund Zentrum in Köln ist selbst betroffen und gibt in diesem Video Tipps für Betroffene.

 

 

Begriffsvielfalt: Komplementärmedizin oder Integrative Medizin

Gibt es einen Unterschied oder sind beide Begriffe identisch?

Der Begriff „Integrative Medizin“ ist von allen Bemühungen, ergänzende naturheilkundliche Therapieverfahren zur Schulmedizin möglichst treffend zu beschreiben, die jüngste Namensgebung.

Ergänzende Therapieverfahren sind folgerichtig übersetzt komplementäre Verfahren. Diese werden in ein medizinisches Gesamtkonzept integriert. Diese ergänzende Medizin ist die Komplementärmedizin.

Die Berücksichtigung der Komplementärmedizin in ein ganzheitliches Therapiekonzept ist eine integrative Maßnahme. Komplementäre Therapieverfahren umfassen eine recht umfassende Liste diverser medizinischer Verfahren und beschreiben somit definitiv medizinische Behandlungsmethoden. Eine integrative Medizin mit diversen medizinischen Behandlungsmethoden gibt es definitiv nicht. „Integrativ“ beschreibt lediglich die Berücksichtigung der ergänzenden Behandlungsoptionen der Komplementärmedizin.

Komplementieren durch Integrieren bedeutet genau genommen eine tautologische Konstruktion deren Sinnhaftigkeit Fragen aufwirft.

Komplementärmedizin ist definitiv eine  ergänzende Medizin mit bestimmten medizinischen Methoden und Integrative Medizin beschreibt de facto lediglich das öffentliche Bekenntnis, die Komplementärmedizin in ganzheitliche Therapieüberlegungen mit einzubeziehen.

Ist nun „Integrative Medizin“ wirklich eine Medizin oder Medizinrichtung oder lediglich eine Namensänderung weil ein adoptiertes Kind einen neuen Namen braucht?

Integrative Medizin impliziert auch nicht wie die Naturheilverfahren eine fundierte Ausbildung sondern lediglich eine innere Öffnung und Berücksichtigung der Naturheilverfahren in eine Gesamtstrategie. Da es keine definierten und gelisteten Behandlungsmethoden einer integrativen Medizin gibt, sondern bestenfalls Komplementärmedizin betrieben wird, erhebt sich natürlich die Frage ob man von Integrativer Medizin reden sollte oder besser von komplementärmedizinischer Integration, denn es ist wirklich keine eigenständige Medizinrichtung.

Angesichts der momentanen Überflutung mit diesem Begriff, hielt ich eine differenzierte Betrachtung der Begriffe „ Komplementärmedizin“ und „Integrative Medizin“ für nötig.