Enzyme in der komplementären (begleitenden) Krebstherapie

Der Goldstandard in der Krebstherapie sind die Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie und Hormontherapie. Diese Therapieformen haben ihre Effektivität in der Bekämpfung und Behandlung der unterschiedlichsten Formen von Krebs über Jahrzehnte unter Beweis gestellt und wurden laufend dem Stand der Forschung angepasst.

Nach wie vor sind es aber die klassischen Nebenwirkungen der onkologischen Therapien, wie Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Depressionen, die häufig zum Behandlungsabbruch führen. Auch wünschen immer mehr Patienten Zusatztherapien, um die Erfolgsquote ihrer Behandlung zu erhöhen. Hier setzt die komplementäre Krebstherapie an.

In klinischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Krebstherapie ergänzende (komplementäre) Maßnahmen die Lebensqualität und auch die Überlebenszeit der Patienten steigern können. Zu diesen komplementären Empfehlungen zählen eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, psychologische Unterstützung und auch Nahrungsergänzungsmittel wie eiweißspaltende Enzyme oder bestimmte Spurenelemente wie Selen und verschiedene Vitamine.

Mit „Enzymen“ ist in diesem Zusammenhang die orale Enzymtherapie mit Kombinationspräparaten, wie etwa den KaRazym® Tabletten gemeint. Diese Tabletten enthalten die Proteasen Bromelain und Papain sowie Pankreatin. Verschiedene Enzympräparate mit dieser oder ähnlicher Zusammensetzung werden seit den 1960er Jahren mit großem Erfolg vor allem bei chronisch-entzündlichen Zuständen eingesetzt. Zu den klassischen Anwendungsgebieten zählen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, wie Arthrose, entzündliche Gelenkerkrankungen und Muskelrheuma, aber auch Lymphödeme, wie sie nach Tumoroperationen in der Brust und Unterleib auftreten. Die Enzymtherapie hat eine immun-modulatorische Wirkung, d.h. sie unterstützt das körpereigene Immunsystem bei der Bekämpfung von Entzündungszuständen.

Enzyme haben unterschiedliche Wirkansätze in der Krebstherapie. Sie können direkt auf die Krebszelle wirken, in dem sie die Fibrinhülle auflösen, mit der sich Tumorzellen „maskieren“ können, um sich gegen Angriffe durch das Immunsystem zu schützen. Ohne schützende Fibrinhülle werden die Tumorzellen erkannt und können von Killer- und Fresszellen zerstört werden. Auch können diese eiweißspaltenden Enzyme die Haftfähigkeit freigesetzter Tumorzellen an neuen Gewebestrukturen vermindern, was die Bildung und Ausbreitung von Metastasen erschwert.

Zahlreiche Untersuchungen konnten zeigen, dass Enzyme auch die Verfügbarkeit von Gewebshormonen modulieren, so dass das körpereigene Immunsystem Tumorzellen besser angreifen kann. So wird etwa der Wachstumsfaktor TGF-ß durch Enzyme vermindert, mit dem die Tumorzelle die Aktivität des körpereigenen Immunsystems dämpft.

Eiweißspaltende Enzyme können auch Nebenwirkung der Standardtumortherapien reduzieren, sie hemmen Entzündungsprozesse im Gewebe und Schwellungen; die Lebensqualität der Patienten wird deutlich gebessert, die Infektanfälligkeit wird deutlich reduziert. Durch die entzündungshemmende Wirkung kommt es auch zur Reduktion von Magen-Darm-Störungen wie Durchfall und Erbrechen. Auch die nach einer Bestrahlung häufig auftretenden Fibrosen können durch Enzyme gemindert werden.

Zur adjuvanten Krebstherapie werden Breitbandpräparate empfohlen, die alle wichtigen Proteasen in ausreichendem Maße enthalten, um die Tablettenlast der Patienten zu verringern. Hier haben sich besonders KaRazym® Tabletten bewährt, wobei aufgrund des hohen enzymatischen Gehaltes begleitend zur Chemo- oder Strahlentherapie ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis gegeben ist.

Dr. rer.nat. Manfred Heublein